Hasta el cuarenta de mayo no te quites el sayo …

…  vor dem vierzigsten Mai zieh den Leibrock nicht aus!  Das wussten schon die alten Mallorquiner. Und sie hatten Recht!

Langsam nur wärmt sich das Meer im Wonnemonat Mai auf. Daher weht von dort immer noch ein kühler Wind, der es der Sonne schwer macht, die Luft so richtig aufzuheizen.

Dann plötzlich – als würde Petrus persönlich einen Hebel umlegen – kommt alljährlich um den zehnten Juni herum der Sommer.

Mit Temperaturen oft jenseits der dreißig Grad. Mit lauen Nächten und einer Meerwassertemperatur zum Wohlfühle, ist der Juni einer der schönsten Monate

Natürlich sind nicht alle Sommer gleich. Manchmal ist es auch schon im Mai warm genug für ein Bad im Meer. Aber das, was man unter spanischen Sommertagen versteht, das gibt es erst nach diesem magischen Datum, also nach dem cuarenta de mayo.

Was ist sonst noch los im Juni auf Mallorca?

Die Strände füllen sich langsam immer mehr, die Stimmung auf der Insel steigt, und überall gibt es etwas zu entdecken.

An noch nicht ganz so heißen Tagen kann man einen Spaziergang machen, entlang des Meeres ist es etwas erfrischender als im Landesinneren, wo die Sonne noch heißer herunterbrennt.

Auch eine Wanderung im Schatten der Kiefernwälder ist jetzt genau das Richtige.

Man sollte allerdings immer darauf achten, neben ausreichendem Sonnenschutz, auch feste Schuhe, und vor allem eine Wasserflasche dabei zu haben.

An jedem Wochentag ist in einem anderen Inselort Markttag. Das bunte Treiben, die vielen Verkaufsstände, und die Händler, die ihre unterschiedlichen Waren anbieten – auch das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Die übrige Zeit ist dem „Seele-baumeln-lassen“ vorbehalten.

Einfach am Strand liegen, in den endlosen Himmel hinaufschauen oder das Meer beobachten, dessen Wellen mit der immer gleichen Regelmäßigkeit gegen den Strand auslaufen und dabei beruhigend plätschern.

Auch  den leiblichen Genuss darf man nicht vergessen:

Es muss ja nicht immer ein mehrgängiges Menü sein. Ein paar Tapas zwischendurch sind etwas Herrliches. Es gibt bereits unzählige Lokale, die sich auf die Zubereitung dieser Häppchen spezialisiert haben. Beinahe unerschöpflich sind die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten – von boquerones, den frittierten Sardellen, über albóndigas  (Fleischbällchen in Tomatensauce), zu pimientos des padron (gegrillten kleinen Paprikaschoten, die durchaus manchmal „picante“ , also scharf sind) – oder kleine Tintenfischchen, Serranoschinken, Käse aus Mahón, sauer Eingelegtes, die rote Paprikastreichwurst namens Sobrassada und noch vieles andere mehr.

Danach gibt es wieder eine Ruhepause am Strand, vielleicht mit einem guten Buch. Wie wär´s denn zum Beispiel mit einem romantischen Liebesroman, oder vielleicht mit einem Krimi?

Dazwischen kann man baden, auf den Wellen schaukeln, einfach nur faul sein und genießen.

Am Abend dann, wenn in den Vollmondnächten der Mond wie ein riesiger Lampion über dem Meer aufsteigt, orangerot leuchtend, in den Gläsern der tiefrote Wein funkelt, die Palmen leise im Wind rascheln und vom Meer her ein das Rauschen des Wassers zu hören ist – dann gibt es kaum mehr etwas, das diese Schönheit übertreffen kann